Aktuelles
Bauzentrum München Dienstag 16-18 Uhr
Infoabend zum Thema Schimmelbekämpfung
Der Eintritt ist kostenlos
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weitere Termine: VHS München Pasing
Dazu noch etwas Information
„Vorsicht Schimmel“
In den letzten Jahren nimmt die Problematik mit den Schimmelpilzen stark zu.
Kaum eine Woche ohne spektakuläre Berichterstattung in den Medien.
Wieso ist dieses Thema so aktuell?
Es wird ständig „modernisiert“. Wir verändern fortwährend unsere Wohnungen ohne darüber nachzudenken welche Auswirkungen dies haben kann. Die „alten“ Baumaterialien werden durch „moderne“ ersetzt. Neue Fenster werden eingebaut, die neuen Möbel werden genau eingepasst, die Heizung wird erneuert. Alles wird noch mit gut deckenden Farben neu gestrichen und außerdem alle Fenster mit raumhohen Vorhängen ausgestattet usw.
Es ergeben sich Veränderungen in den Wohngewohnheiten, unabhängig von den Energiekosten.
Z. B. bleibt das Schlafzimmer oft kalt, während die übrigen Räume schön warm gehalten werden. Jedoch kommt durch den Luftaustausch (die Türe bleibt am Abend offen) die Feuchte von den warmen Räumen auf die kalten Oberflächen und schon entsteht Tauwasser.
Weil wir uns immer mehr mit Allergien und Krankheiten auseinandersetzen müssen, soll dieser Aufsatz dazu beitragen, dass die Thematik sachlicher betrachten werden kann.
Die Streitigkeiten zwischen den Parteien nehmen ständig zu. Die Gerichte, Anwälte und Sachverständige verdienen sich eine goldene Nase. Sie kennen sicher genügend Beispiele – ob sie nun Vermieter oder Mieter sind.
Sie wissen auch, wie hilflos man ist, wenn man fachliche Hilfe braucht. Sie fragen drei „Fachleute“ und erhalten vier Meinungen.
Heute ist es leider üblich geworden, Geschäfte mit der Angst der Menschen zu machen.
Dabei wird nicht mehr auf das Einzelproblem eingegangen, sondern oft nur pauschaliert. Es gibt jedoch Menschen die sind gegen alles Mögliche, auch gegen eine ganz bestimmte Art von Schimmel allergisch. Dies sollte jedoch nur der Facharzt ermitteln und nicht jeder „Sanierer“, auch dann nicht, wenn er sich als „Baubiologe“ ausgibt.
Wie „gesundheitsschädlich“ ist der Schimmel?
Es gibt viele Menschen die dauernd mit Schimmel zu tun haben. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, ein Gärtner oder Landwirt hat ständig mit Schimmel zu tun und wird nicht gleich erkranken. Genauso haben wir mit Schimmel zu tun, wenn wir einen Spaziergang im Frühling oder Sommer im Wald unternehmen. Hier gibt es Schimmel ohne „Ende“, sollten wir darauf verzichten? Und, es gibt auf der ganzen Welt keinen schimmelpilzfreien Bereich, denn auch dieser gehört zu unserem Leben.
Freilich, er sollte nicht im Schlaf- oder Kinderzimmer gezüchtet werden. Aber wie so oft sind auch hier, die Befallsfläche und die Zeit (der Aufenthalt in solchen Räumen) entscheidend.
Schimmelbefall ist immer auch ein hygienisches Problem, das umgehend beseitigt werden soll. Der menschliche Organismus kann normalerweise mit Schimmelpilzen gut fertig werden.
Durch starken Schimmelbefall in Wohnungen können jedoch unzulässig hohe Konzentrationen entstehen. Nun gibt es Menschen mit geschwächtem Immunsystem und für diese kann eine Gesundheitsgefahr bestehen. Es kann zu Atemwegsleiden und Allergien führen.
Kleinere Flächen sind einfach mit 70%igem Alkohol „umweltfreundlich“ zu bekämpfen.
Nachdem der Schimmel mit einfachen Hausmitteln bekämpft wurde, hört man oft, es hilft nicht, weil dieser nach kurzer Zeit wieder auftaucht.
Bei idealen Bedingungen für das Wachstum ist dies durchaus möglich. Einige Arten können über Nacht wieder wachsen. Wenn man dies voraussetzt, so wird auch klar, warum die so genannten harmlosen, einfachen Präparate immer wieder in Verruf kommen, aber Firmen die ihre Produkte, auf Grund ihrer fungiziden Einstellung oder mit relativ giftigen Substanzen herstellen, einen wesentlich besseren „Erfolg“ aufweisen.
Es gibt eine Menge von fertig gemischten Produkten in Drogerien, bei Bautenschutzmittelherstellern oder in Baumärkten. Wenn diese „giftfrei“ und auch durch die Behörden geprüft sind, (grüner Engel) sollten sich auch keine Probleme ergeben.
Man sollte und darf bei diesem Thema, nicht übertreiben!
Das Umweltbundesamt hat 2002 ein Merkblatt über die gesundheitlichen Risiken durch Schimmelbefall bei Lebensmitteln veröffentlicht.
Die Feststellung einer Schimmelpilzquelle im Innenraum ist nicht gleichzusetzen mit einer akuten Gesundheitsgefährdung der Raumnutzer!
Das Ausmaß der Gesundheitsgefährdung ist abhängig von der Art des Schadens und der Empfindlichkeit der Raumnutzer und kann im Einzelfall aufgrund fehlender wissenschaftlicher Daten meist nicht genau quantifiziert werden.
Da aus epidemiologischen Studien aber eindeutig hervorgeht, dass mit Feuchteschäden und Schimmelpilzwachstum im Innenraum gesundheitliche Beeinträchtigungen einhergehen können, sollte Schimmelpilzwachstum im Innenraum als hygienisches Problem angesehen und nicht hingenommen werden.
Es sollte auch in diesem Bereich das Vorsorgeprinzip Anwendung finden, nach denen Belastungen zu minimieren sind (Minimierungsgebot), bevor es zu Erkrankungen kommt. (Entnommen aus dem Leitfaden „Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und „Sanierung“ von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen.“)
Diese Äußerung nimmt nur einen sehr kleinen Platz in der mit 80 Seiten aufgemachten Broschüre ein. Es wäre sicher auch passender gewesen, statt „Schimmelpilzsanierung“ diese mit „Maßnahmen zur Bekämpfung“ zu beschreiben.
Außerdem gilt – nach wie vor – auch die Aflatoxinverordnung.
Nach dieser sind Höchstmengen von Schimmelpilzgiften (Aflatoxinen) in einer Reihe von Lebensmitteln auf ein bestimmtes Höchstmaß begrenzt. Warum bei dieser Verordnung nur von der Lagerung von Lebensmitteln die Rede ist, ist nicht klar, sind dies doch die gleichen Schimmelpilzarten, die auch an Wand- und Deckenflächen von Tapeten oder Farbanstrichen abgenommen werden. Diese gehören systematisch zur Klasse der Ascomyceten der so genannten Schlauchpilze, und hier wiederum die meisten zur Gattung Aspergillus.
Es ist sicher einfacher zu beschreiben, welch „schönes und vielfältiges“ Gebilde da heranwächst, aber auch wie gefährlich einige Pilze sein können. Schwieriger wird es, wenn klare Angaben gemacht werden müssen, wie der Schimmel erst gar nicht wachsen kann. Hierbei müssen sowohl die Baustoffe aber auch die chemischen und physikalischen Besonderheiten berücksichtigt werden.
Dass viele dieser Schriften jedoch nicht dazu beitragen die Ängste und Übertreibungen einzudämmen, ist für mich offenkundig.
Trotzdem ist eine Bekämpfung des Pilzes in Wohn- und Aufenthaltsräumen geboten, da einige Vertreter der Schimmelpilze in der Lage sind, Toxine (giftige Substanzen) zu bilden. Und es ist auch bekannt, dass einige Menschen gegen eine bestimmte Art dieser Pilze allergisch reagieren können.
Wenn man die Medien studiert, wird für die Schimmelbekämpfung alles Mögliche eingesetzt und auf der Krankmacherwelle geritten. Durch Zeitschriften für den Haus- und Grundbesitzer und auch im Internet wird versucht, mit den Ängsten der Menschen das schnelle Geld zu machen.
Auch bei sehr einfachem Befall, z. B. hinter einem Bild wird ein dunkler Fleck gesichtet, wird sofort mit schwerem Geschütz dagegen gehalten. Auch viele „Sachverständige“ bieten ihre Hilfe an, eine genaue Untersuchung der Schimmel vorzunehmen und die notwendigen (aber oft nicht gerechtfertigten) Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Ich besuchte vor kurzem eine Veranstaltung, bei dieser wurde allen Ernstes behauptet: „zur Bekämpfung des Schimmelbefalls muss der gesamte Putz mit abgeschlagen werden“. Hier wurde mit Sicherheit übertrieben. Schimmel kann normalerweise im Verputz nicht wachsen. Dieser kann auch ohne den Verputz zu erneuern „ausgemerzt“ werden.
Woher kommen die Schimmelpilze?
Schimmelpilze sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Ihre Konzentration in der Außenluft ist je nach Ort, Klima, Tages- und Jahreszeit großen Schwankungen unterworfen.
Diese Schwankungen werden durch natürliche Einflüsse hervorgerufen, beispielsweise durch Änderung der Temperatur und Feuchtigkeit im Jahresverlauf sowie durch Abhängigkeit von der geographischen Lage, Ansammlung von verrottendem Material oder Aufwirbelung von Erde.
Weiterhin können Schimmelpilze auch durch Produktionsprozesse freigesetzt werden, wie z.B. in Kompostierungsanlagen, Wertstoffsortierungsanlagen, Tierhaltungsanlagen oder in der Forst- und Landwirtschaft.
Das Schimmelpilzwachstum im Innenraum wird hauptsächlich durch drei Faktoren bestimmt: Feuchtigkeit, Nährstoffangebot und Temperatur.
Weitere Faktoren, die das Wachstum oder bestimmte Stoffwechselvorgänge beeinflussen können, sind der pH-Wert des Substrates, Licht (Sporenbildung), der Sauerstoffgehalt der Luft sowie chemische Substanzen.
Schimmelpilze können in einem weiten Temperaturbereich (ideal sind jedoch 18-25°) wachsen.
Diese brauchen jedoch immer auch einen Nährboden!
Durch Feuchtigkeitszufuhr beginnen organische Substanzen zu faulen. Im Keller werden auf dem feuchten Boden Kartons, Papier und Holz gelagert. Es bilden sich Moderfäulepilze. Diese Pilze wachsen und vermehren sich in rasantem Tempo – denken wir nur an altes Brot. Der so genannte Pilzrasen ist aber auch auf anderen Lebensmitteln oder auf Tapeten durch seine blaugrünen, bräunlichen oder weißen und schwarzen Flecken erkennbar. Die sichtbaren Teile der Pilze sind vergleichsweise harmlos und leicht zu entsorgen. Das Mycel, das Pilzgewebe also, ist dagegen meist unter dieser Oberfläche tief eingedrungen. Die Pilzsporen verteilen sich überall in der Luft.
Ursachen für Pilzbefall
In vielen Fällen ist eine ungenügende Wärmedämmung des Mauerwerks und das dadurch entstehende Kondenswasser die Ursache für das Wachstum. So sind beispielsweise Dächer und Keller nicht oder nur ungenügend gedämmt. Balkonplatten sind nicht thermisch getrennt, Fugen und Anschlüsse sind undicht, es kommt zu Wärmebrücken. „Aufsteigende“ Feuchte und fehlerhafte Anstriche (außen aber auch innen) etc. tun ein Übriges zur Begünstigung der Tauwasserbildung und somit der Vermehrung des Pilzbefalls.
Wie eingangs aufgeführt sind auch andere Einflüsse insbesondere Möblierung; Nutzung sowie Heizungsanordnung usw. entscheidende Parameter ob Pilze sich auf Wand- und/oder Bodenflächen entwickeln können. Es hängt weiter auch davon ab, ob die für ihr Wachstum nötige Feuchtigkeit – ausreichend lange – im Bereich der Tapeten bzw. des darunterliegenden Wandputzes enthalten ist.
Bauphysikalische Ursachen für Schimmelbildung in Wohngebäuden und Tauwasserausfall.
Wird Luft mit einem bestimmten Wassergehalt abgekühlt, wobei der Wassergehalt (in g/m³) zunächst der gleiche bleibt, dann steigt mit der Abkühlung die relative Feuchte, da der maximal aufnehmbare Wassergehalt der Luft abnimmt. Die Abkühlung der Luft ist bei gleichem Wassergehalt solange möglich, bis die relative Luftfeuchte 100 % beträgt, dann ist der Taupunkt erreicht. Bei weiterer Abkühlung fällt die überschüssige Feuchtigkeit als Tau, Regen oder Nebel aus.
Beispiele dafür sind: Tauwasserbildung an der Oberfläche eines Bierglases in einem Biergarten. Hier läuft jede Menge Wasser herunter. Oder Brillenträger kennen den Effekt, wenn sie einen warmen Raum betreten.
Die Hausfrau schimpft, wenn wir eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank nehmen und auf den Tisch stellen, usw.
Der gleiche Effekt tritt ein, wenn Tauwasserbildung an kalten Oberflächen z.B. Fensterscheiben bei niedrigen Außenlufttemperaturen oder in Wärmebrückenbereichen z. B. Außenwandecken ausfällt. Aber im Gegensatz zum Bierkrug sehen wir das Wasser nicht, weil dies von der Wand sofort aufgesaugt wird.
Bekämpfung von Schimmelpilzen
Keine Angst, Sie müssen nun weder tage- oder wochenlang evakuiert werden, noch mit Mundschutz und Schutzanzug durch Ihre Behausung laufen. Gegen die unliebsamen Untermieter gibt es Abhilfe.
Nachfolgend eine Auflistung aller notwendigen Maßnahmen:
- Technische Schäden wie z. B. undichte Regenrinnen, schadhafte Fensterbankanschlüsse, undichte Fugen im Fassadenbereich, Geschossdeckenrisse, Fenster bzw. Türanschlussfugen und ähnliches müssen repariert bzw. abgedichtet werden.
- Anstrichsysteme – hauptsächlich auf organischer Basis – müssen auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Ein Fassadenanstrich sollte grundsätzlich wasserabweisend (jedoch noch gut wasserdampfdurchlässig) sein. Auch ein Mineralfarbenanstrich allein weist noch keine hydrophobierende (wasserabweisende) Eigenschaft auf. Jeder gute Malerbetrieb und Farbenhersteller wird Ihnen diesbezüglich Auskunft erteilen.
- Die Wände müssen gegen aufsteigende Feuchtigkeit horizontal (im Querschnitt) abgedichtet werden (Trockenlegung). Denn eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme des Baustoffes verursacht schon eine ganz erhebliche Reduzierung der Wärmedämmung.
- In so genannten Nassbereichen – Küchen und Bäder – ist wichtig, dass die Oberflächen gekachelter Wände sowie Anstriche und Fugenabdichtungen von Zeit zu Zeit gereinigt bzw. desinfiziert werden.
- Nach dem Baden oder Duschen ist das Lüften besonders wichtig, dabei sollte die Tür zur Wohnung geschlossen bleiben. Ideal ist eine Zwangsentlüftung die auch noch einige Minuten nachläuft.
- Die Möbel, Betten sowie Schränke und Vorhänge müssen eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten. Der Abstand zur Wand sollte mindestens 5 cm (besser 10 cm) betragen.
- Bei großen Schränken und Einbauküchen ist auf gute Hinterlüftung (aber auch auf eine mögliche Beheizung) zu achten, es müssen ausreichende Lüftungsöffnungen unten und oben vorhanden sein.
- Große Bilder oder Wandverkleidungen – in der Regel aus Holz oder Styropor wirken ebenfalls als innenliegende Wärmedämmung und verschlechtern häufig die Luftzirkulation und damit die Klimasituation, selbst wenn diese Konstruktionen auf Abstandleisten aufgebracht sind.
- Teppichböden in den am ehesten gefährdeten Räumen, z. B. im Badezimmer oder im Keller, sind ein idealer Untergrund für das Wachstum von Schimmelpilzen. Im Flor kann sich durch Ablagerungen von organischem Material (z. B. Staub, Milben, Hautreste etc.) ein guter Nährboden entwickeln. Es sollte daher in diesen Räumen z. B. auf Teppiche verzichtet werden.
- In den Laibungen der Fenster und Türen sollten keine Tapeten aufgebracht werden. Denn beim Lüften kühlen diese Flächen schneller aus und die Gefahr von Kondenswasserbildung ist gerade an diesen Schwachstellen besonders groß.
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch langes Duschen oder Baden, Waschen oder Kochen in kleinen Räumen, aber erst Recht durch das Trocknen der Wäsche.
- Es ist daran zu denken: wenn gewaschen wird kommen aus der Maschine 6 kg feuchte Wäsche und diese wiegt nach dem trocknen nur noch 2 kg. Wo verbleiben denn die 4 kg?
Eine gute Be- und Entlüftung in diesen Räumen ist dann besonders wichtig.
Völlig unverständlich ist, dass in vielen Wohnungen mit Schimmelpilzschäden elektrisch betriebene Luftbefeuchter in Betrieb sind oder man Wasser über Gefäße aller Art an den Heizkörpern verdunsten lässt. Dabei werden einige Liter Wasser zusätzlich in die Wohnung abgegeben. Außerdem kann auch übermäßiges Gießen von Blumen mit zu einer Erhöhung der Feuchtsituation beitragen. Eine Minderung der Wasserdampfkonzentration soll dann durch anschließendes kräftiges Lüften erreicht werden. Es ist sicherlich besser, kurz – und dafür öfter zu Lüften.
Wenn Schimmel großflächig auftritt, sollte die Bekämpfung durch den Fachbetrieb erfolgen!
Zunächst muss jedoch immer die Schadensursache ermittelt werden. Dass dazu ein Fachwissen erforderlich ist, sollte klar sein. Nur weil sich jemand als Baubiologe ausgibt (dieser Begriff ist nicht geschützt) ist sicher nicht immer ausreichend. Hier muss man sich ständig weiterbilden, man denke nur an die vielen neuen Baustoffe sowie an chemisch behandelte Materialien.
Nach Ab,- bzw. Austrocknung der Baustoffe oder Verbesserung der Wärmedämmungen (Beseitigung von Kondenswasserschäden) kann mit so genannten pilztötenden (fungiziden) Anstrichen die Oberfläche wieder neu behandelt werden. Gute fungizide Anstriche aber auch Kalziumsilikatplatten (sogenannte Wohnraumplatten) bleiben jahrelang frei von Pilzbewuchs, selbst unter ungünstigsten Bedingungen. Dies heißt nicht, dass es ausreicht an der Innenseite eine Dämmplatte aufzubringen und alle Probleme sind gelöst.
Für die Abtötung der Bakterien und Pilze gibt es eine Reihe von Desinfektions,- oder Antischimmelmittel. Die einfachen Hausmittel wie z. B. Essig oder Alkohol sind, wenn große Flächen mit Schimmel befallen sind, nicht immer ausreichend. Aber viele der am Markt angebotenen Mittel sind mehr oder weniger giftig, und daher sowohl für den Menschen als auch für Tiere, nicht immer unbedenklich.
Das heißt, dass bei einer Sanierung unbedingt ein/e Fachmann/frau einbezogen werden sollte. Diese können Sie entweder über die Handwerkskammer; die Bau- oder Malerinnungen, den Verbraucherverbänden, bei Haus und Grund sowie im Bauzentrum München oder beim DHBV und auch bei der WTA e.V.* (siehe unten) anfordern bzw. erfragen.
Eine der wichtigsten Forderungen ist das reduzieren der Feuchte!
Dabei reicht manchmal schon ein guter und ausreichend dimensionierter Luftentfeuchter.
Das Bundesbauministerium informiert mit einer Broschüre »Richtiges Lüften beim Heizen« von Herrn Dr. Künzel (ehem. Fraunhofergesellschaft Holzkirchen).
Leider gibt es eine Reihe von Schriften und Empfehlungen die unqualifizierte Angaben machen. Sehr oft schreibt hierbei einer vom anderen ab.
Woher käme sonst der Unsinn in vielen Schriften: beim Lüften sollte die Heizung abgedreht werden – wegen der paar Minuten? Hier gehen sicher mehr Ventile kaputt als dass sich ein Spareffekt ergibt.
Oder Aussagen wie: „die Fenster mehrmals am Tag 10 bis 20 Minuten zu öffnen“. Dies darf doch nicht sein, wenn es draußen warm und feucht ist!
Wie wird richtig gelüftet?
Es gibt eine Menge unklarer Anweisungen und Erklärungen. Was bedeuten z. B. Ausdrücke wie „Stosslüften“, „Dauerlüften“, „Feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass warme Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen kann als eine kalte. Z. B. kann eine 20°C warme Luft max. 17,3 Gramm Wasser enthalten, jedoch nur 4,5 Gramm bei 0°C. Aber 4,5 Gramm ergeben bei 20°C Grad Wärme nur ca. 25 % relative Luftfeuchte.
So ist klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen sehr trockene Luft herrschen kann.
Zwar soll „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch muss durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern erfordert das größere Aufmerksamkeit.
Richtig lüften heißt, die Luft auszutauschen und dies abhängig von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit aber auch von der Besonderheit des Raumes (Schnitt und Möblierung) und der Möglichkeit ein Fenster oder eine Türe zu öffnen.
Oberstes Gebot: je kürzer lüften, desto besser, dafür wiederholt!
Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine so genannte Querlüftung sorgen. Dabei wird der Effekt ausgenutzt, dass beim Öffnen gegenüberliegender Fenster (oder Türen) die Luftströmung besonders hoch ist. – Achten Sie dabei auf die Zugluft, damit keine Scheiben zu Bruch gehen!
Danach dauert es eine Zeit, (i.d.R. eine halbe oder eine volle Stunde) bis sich die Luft wieder erwärmt hat und auch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dabei wird auch u. a. gespeicherte Feuchtigkeit von Oberflächen (Wand, Möbel und Teppich etc.) aufgenommen, d. h. diese Oberflächen wirken als Puffer. Praktische Messungen haben ergeben, dass es bis zu einer halben Stunde dauern kann. Das nächste Lüften sollte auch davon abhängig gemacht werden.
Längeres Lüften, wie in der „Fachliteratur“ oft zwischen 10 und 20 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände mehr (unnötig) abkühlen. Dies wiederum hat zur Folge, dass mehr Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.
Wie lange lüften?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „Messgerät“. In der Frühe reagieren wir sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Machen Sie folgendes Experiment: Stellen Sie sich an die dem Fenster/Türe entfernteste Stelle – am besten gegenüber. Bitten Sie jemanden, Fenster oder Türe weit zu öffnen.
Das Kippen der Fenster reicht nicht aus!
Sobald Sie spüren, dass die kalte Luft an Ihnen vorbeistreicht, wird die Zeit gestoppt. Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5 -10 Sekunden.
Diese Zeit hängt auch davon ab, ob und wie stark der Wind weht. Weiter, es geht umso schneller je höher der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist. Dies ist i.d.R. in der Frühe und am Abend der Fall.
Ich gebe die Empfehlung, das Zehn- bis Fünfzehnfache der gestoppten Zeit zum Lüften anzusetzen, dann kann man davon ausgehen, dass der größte Teil der Luft ausgetauscht ist. Was in der Praxis bedeutet: wenn eine Minute gelüftet wird ist ein Großteil der Luft ausgewechselt. Meist wird zu lange gelüftet, da viele glauben, dass nur ein kalter Raum „frisch“ sei.
Nun kann man am Hygrometer ablesen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel absinkt und nach einer bestimmten Zeit wiederum ansteigt und zwar deswegen, weil kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit hat, und im Raum die Temperatur relativ schnell wieder ansteigt. Dies geschieht durch Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände.
Deswegen sollte keinesfalls zu lange gelüftet werden, da sonst die Oberflächen und Gegenstände in der Wohnung unnötig abkühlen. Es bleibt für mich unverständlich, dass es Menschen gibt die in der kalten Jahreszeit den ganzen Tag die Fenster gekippt lassen. Genauso abstrus ist es, wenn im Keller (oder auch im Treppenhaus) den ganzen Winter Fenster geöffnet bleiben. Dabei ist es gleich, ob dies zur schnelleren Trocknung der Wäsche oder auch zur Verhinderung des Modergeruchs beitragen soll. Was hierbei an Wärme auch aus der Nachbarschaft (der darüberliegenden Wohnung) verloren geht ist nicht unerheblich. Die Zwischenwände sowie die Decken- und Bodenflächen haben doch i.d.R. keine ausreichende Wärmedämmung!
Dabei ist zu beachten: 1 Grad mehr, also statt 20°C z.B. 21°C im Raum, bedeutet ungefähr 6% mehr an Energiekosten!!!
Bitte bedenken Sie: Energie, die unnötig zum Fenster hinausgelüftet wird, muss wieder nachgeheizt werden!
Und Energie kostet Geld – und wer wirft das schon gern sinnlos aus dem Fenster…
Edmund Bromm
Ehrenamtlicher Berater Bauzentrum München
Hompage: www.haus-schwamm.de
Die Adressen:
- Bauzentrum München; Tel. 089 5463660
- Handwerkskammern; die Bau- oder Malerinnungen; Verbraucherverbände; Haus und Grundbesitzerverein – diese Telefonnummern aus dem örtlichen Telefonbuch entnehmen.
- DHBV Deutscher Holz und Bautenschutzverband e. V. 50858 Köln Tel. 02234 48455
- WTA* Wissenschaftlich –Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. 80686 München; Tel. 089 578697
Welche Abdichtungsarbeiten sind im Keller machbar/notwendig?
Immer wieder gibt es heftige Diskussionen welche Abdichtungsarbeiten im Keller notwendig sind.
Wenn Keller an der Innenseite feucht sind, dann empfehlen sehr viele Fachleute: da hilft nur außen Aufgraben, Abdichten, Einbauen einer Drainanlage und dann auch noch alles mit einer Wärmedämmung versehen usw..
Vorab sollte jedoch immer genau geprüft werden, woher denn die Feuchte kommt?
Denn dies muss nicht immer von außen sein!
Diese Feststellung ist jedoch nicht einfach, und ich kämpfe oft gegen viele alte Vorurteile. Wenn ich ein feuchtes Objekt besichtige, stelle ich oft fest, dass eine Abdichtung überhaupt nicht möglich ist. Interessant ist, kaum jemand weiß, gegen welch drückendes Wasser was, sollte abgedichtet werden und dann, auch noch wie?
Denn wenn eine Abdichtung (je nach Lastfall) sinnvoll sein sollte, so müsste man auch darüber diskutieren, wie hoch denn das Wasser an der Außenseite anstehen könnte. Aber auch wie unter dem Haus eine Ergänzung dieser Abdichtung hergestellt werden könnte. Viele Hausbesitzer wissen überhaupt nicht, ob Stauwasser entstehen kann und kennen auch die Grundwasserstände nicht.
.Meine erste Frage ist oft, wie hoch steht das Wasser im Keller?
Die Antwort ist meist – Wasser steht nicht im Keller, „nur“ die Wände sind feucht.
Dies wird dann davon abgeleitet, dass Wasser eindringen muss, wenn innen die Wände feucht sind. Dass es auch noch andere Möglichkeiten von Feuchteschäden im Keller gibt, ist oft erst nach einer längeren Diskussion verständlich.
Ein Beispiel aus meiner Praxis.
An einem großen Gebäudekomplex in der Bundeshauptstadt wurde die Planung für die Abdichtung von einem namhaften Planungsbüro durchgeführt. Bei der Diskussion ergab sich dann, dass die Abdichtung so ausgeführt werden solle, dass diese einen Wasserdruck von
1,5 Meter standhalten müsste. Dies auch deswegen, weil in unmittelbarer Nachbarschaft ein Wasserlauf war. Dieses Gebäude war aus Ziegelstein gemauert und es war schon vorgesehen, dass als Abdichtung im Mauerwerkquerschnitt die Abdichtung mit Chromstahlplatten ausgeführt werden sollte. Nun ist zwar das Verfahren durch Eintreiben der Chromstahlplatten als eines der sichersten Verfahren gegen kapillare Saugfähigkeit anzusehen.
Es ist jedoch nicht geeignet, um eine Abdichtung im Querschnitt gegen Wasserdruck herzustellen. Da Wasser (als Flüssigkeit) ja durch die Anschlussfugen zwischen den Chromstahlplatten eindringen könnte. Des Weiteren wurde diskutiert wie dem Wasserdruck von 1,5 Meter Wassersäule entgegen gewirkt werden könnte. Dabei ergab sich, dass zumindest im Bodenbereich eine 75 cm starke Betonplatte eingebaut werden müsste um diesem Druck stand zu halten. Außerdem müssten auch die Wände in einer Art Wanne nach den statischen Erfordernissen wasserdicht angeschlossen werden. All diese Maßnahmen waren jedoch sowohl räumlich als auch technisch als sinnwidrig bezeichnet worden.
Bei der weiteren Diskussion ergab sich, dass auch eine Abdichtung mit anderen Verfahren und Produkten nicht besser abschneiden könnte.
Nach dieser Diskussion habe ich mir erlaubt zu fragen, wie oft der Keller im Laufe der letzten Jahre mit den Problemen eindringenden Wassers belastet wurde, dabei stellte sich heraus, dass in den letzten 100 Jahre nie Wasser eingedrungen ist. Hierbei zeigt sich natürlich wieder ganz deutlich, dass alleine wegen der spekulativen Stauwasserhöhe ein nicht zu vertretender Aufwand betrieben worden wäre.
Es gab noch viele Diskussionen, aber ich konnte es letztendlich durchsetzen, dass dann auf eine Abdichtung, sowohl im Mauerwerksquerschnitt als auch gegen aufstauendes oder drückendes Wasser ganz zu verzichten ist.
Stattdessen konnte ich als Sachverständiger den Vorschlag einbringen, dass eine Instandsetzung mit einem geeigneten System – aufbringen einer dampfdichten und thermisch getrennten Folie, darauf ein dichter und wärmedämmender Putz – in zwei Lagen für diese Instandsetzung geeignet ist.
Dabei handelt es sich um eine Instandsetzung der durch Feuchte und Salz geschädigten Wandinnenseite.
Eine Abdichtung an der Außenseite, sowie an der Unterseite im Mauerwerksquerschnitt könnte zwar auch eine „trockenere“ Wand ergeben. Es bleibt die Frage, ob dies nachträglich technisch überhaupt herzustellen ist?
Dabei ist zu berücksichtigen, dass trotz dieser sehr teuren Maßnahme (Abdichtung von außen) an der Innenseite die gleiche Problematik, nämlich die Tauwasserentstehung und damit der Wechsel zwischen – feucht und trocken – weiterhin stattfinden würde, was zu den bekannten Problemen führt. Nämlich, dass durch diesen Wechsel, Salze
a) Feuchtigkeit (hygroskopisch) aufnehmen, und
b) beim Abtrocknen einen sehr hohen Druck durch die Kristallisation aufbauen werden und weiterhin die Oberflächen zerstören bzw. schädigen.
Der Bierkrug im Sommer gibt ein gutes Beispiel.
Um zu verdeutlichen welche Problematik gelöst werden muss, gebrauche ich gerne den Vergleich: Man denke an einen schönen Biergarten, vor sich eine schöne kühle frische Maß und jedem wird sofort klar, dass der Maßkrug an der Außenseite beschlägt, d.h. es entsteht sehr schnell Tauwasser auf Grund der Feuchte in der warmen Luft und der kalten Oberfläche des Kruges. Wobei kein Mensch auf die Idee käme, diesen Krug an der Innenseite abdichten zu wollen, um an der Außenseite das Tauwasser wegzubringen.
Neben den vielen eigenen Messungen, sowohl der Temperaturen als auch der Feuchte in Kellern, verweise ich insbesondere auf Arbeiten von Herrn Prof. Dr. J. Dreyer und Herrn Dr. Clemens Hecht von der TU in Wien.
Denn daraus ergibt sich eindeutig, dass es bei Feuchteschäden im Keller sehr oft „nur“ Tauwasserprobleme sind.
Außerdem kam Prof. Dr.- Ing. L. Weichert (ehemals Universität der Bundeswehr München), bei Feuchte,- und Temperaturmessungen an Gebäuden, ebenfalls zu solchen Ergebnissen.
Deren Ergebnisse sind bei meinen Überlegungen entscheidend mit eingeflossen, nach abwägen von Aufwand und Ergebnis, und insbesondere der Kosten eine Instandsetzungen „nur“ noch von innen durchzuführen.
Daraus kann auch abgeleitet werden, wenn es gelingt, dass die Salze in Lösung bleiben (die Mauer also feucht bleibt) und auch die damit zusammenhängenden Kristallisationsprobleme an den Oberflächen wegfällt und außerdem die Feuchteabgabe in dem Raum verhindert wird, dann sind diese Keller hochwertig zu nutzen. Im Bedarfsfall ist es ohne Problem möglich auch eine Wärmedämmung in das System einzubauen.
Nur Nichtfachleute suggerieren den Hausbesitzern, dass durch die Feuchte, die Wände bzw. Mauern geschädigt werden. Es werden nur Ängste geschürt, es stimmt einfach nicht, denn weder der Ziegel noch der Mörtel fault. Logisch ist aber auch, dass es hinter Sanierputzsystemen (auch mit Dichtschlämmen) auch feucht bleibt. Wände „atmen“ schließlich die Feuchte nicht aus.
Letztendlich wird die von mir (seit über 30 Jahren) gemachte Erfahrung bestätigt, dass durch eine sogenannte Innen-Instandsetzung die Mauer, aber auch der Beton zwar feucht bleibt, aber damit eine kostengünstige und sichere Sanierungsmöglichkeit möglich ist.
In diesem Zusammenhang ist auch zu fragen, was hilft in einem solchen Fall eigentlich eine Drainanlage?
Hierzu wird auch sehr oft kontrovers diskutiert.
Ab wann ist eine Drainanlage sinnvoll?
Ab wann ist ein Kiesgraben immer eine sinnvolle Maßnahme und auch eine Verbesserung?
In den letzten Jahren wird sehr oft auch bei alten Gebäuden um das Haus aufgegraben und eine Drainanlage eingebaut, sowie ein Kiesgraben bis zur Oberkantegelände hochgezogen und dies alles führt sehr oft eher zu einer Verschlechterung als zu einer Verbesserung.
Vorab muss erwähnt werden, dass die Abdichtungsnorm DIN 18195 auch einen Hinweis auf eine einzubauende Drainanlage nach DIN 4095 vorsieht. Es ist jedoch auch klar, dass diese Normen nur für den Neubau gelten und auch nur dann, wenn feststeht, dass es darum geht, Abdichtungen vor erhöhtem Wasserdruck zu schützen.
Ganz andere Überlegungen müssen bei einem alten Gebäude mit einfließen und auch abgewogen werden.
Sehr oft wird bei einer nachträglichen Instandsetzung mit einer Drainanlage der gewünschte Effekt – „ein trockener Keller“ nicht erreicht, bzw. manchmal auch das Gegenteil bewirkt, insbesondere bei alten Gebäuden.
War bisher Erdreich – und Humus am Haus, durch diese konnte nur sehr wenig Wasser eindringen. Nach dem Herstellen eines Kiesgrabens und einer Drainanlage wird das Wasser von der Oberfläche und auch das Regenwasser von der Fassade regelrecht „angesaugt“ und um die gesamte Hauslänge verteilt.
Dies führt oft dazu, dass an allen Stellen d.h. rund ums Haus Feuchtigkeit in erhöhtem Maße vorhanden ist. Es ist immer nur ein Wunsch, dass das Wasser durch die Drainanlage nur abläuft.
Wer jedoch wie ich, sich lange genug mit dieser Thematik beschäftigt weiß, dass sich Drainanlagen, aber auch der Kies mit Pflanzen und Schmutz oft zusetzen. Ob dann noch der gewünschte Erfolg möglich ist bleibt fraglich.
Ebenso findet dann, wenn Kies als Auffüllung eingebaut wird, in den oberen Randbereichen ein ständiger Wechsel zwischen feucht und trocken – nicht nur über das Wasser, sondern auch über die Kondensation statt. Dieser Wechsel zerstört oft die mit Sockelputzen ausgeführten Bereiche.
Und weiter kann beim Wiederauffüllen und dem Verdichten oft ein größerer Schaden durch die Vibration des ganzen Hauses entstehen.
Beim Verdichten entstehen beträchtliche – auch seitliche Drücke, und können die Wand eindrücken aber auch vom Auflager verschieben. Dies kann auch wieder zu einer Undichtigkeit führen.
Es ist also nicht ganz so einfach, immer das Richtige zu tun.
In all diesen Fällen ist es auch wichtig zu untersuchen, ob es sich um Stau,- oder gar um drückendes Wasser handeln kann.
Eine genaue Prüfung z.B. nach Merkblatt WTA* ist sicher besser als der oft erwähnte Spruch – „das haben wir schon immer so gemacht“.
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Helfen Verpressungen?
85737 ISMANING Reisingerstrasse 10
Tel. 089 965077 e-mail: edbromm@gmail.com
Verpressungen gegen eindringendes Grund – oder Hangwasser.
Viele der Hausbesitzer sind erschüttert, wenn sie feststellen, dass Ihr Keller feucht wird oder gar Wasser eindringt. Dies löst oft eine Reihe von Problemen aus. Unter anderem, dass es im Keller zu Fäulnisschaden kommt. Alles organische Material was auf dem Boden steht und mit Wasser in Berührung kommt fängt an zu faulen. Schimmelpilze entstehen in den Kellerräumen, es modert.
Des Öfteren muss auch die Feuerwehr gerufen werden um den Keller auszuräumen und auszupumpen und so weiter.
Gerade in den letzten Jahren kann man feststellen, dass es häufiger zu diesen Problemen kommt.
Die Gründe können verschieden sein: das Ansteigen von Grundwasser aber auch durch erhöhte Niederschläge und zwar innerhalb kürzester Zeiträume. Auch durch die Reparatur bzw. Abdichtung der Abwasserkanäle kommt es zu einem Anstieg vom Grundwasser bzw. Schichtenwasser.
Diese Not macht sich eine Reihe von Firmen zu nutze und versprechen dem Hausbesitzer zu helfen in dem sie den Keller abdichten. Sehr oft kann man erleben, dass ein sehr billiges Angebot erstellt wird und auch, dass sich dieses Angebot als sogenanntes Einsteigerangebot herausstellt. Die Rechnung fällt dann meist wesentlich höher aus.
Eine wasserdichte Wanne
Besonders diffizil ist die Angelegenheit, wenn die Hausbesitzer der Meinung waren, bei ihrem Haus handelt es sich um eine dichte Wanne. Die Enttäuschung ist auch groß, wenn man bei Untersuchungen feststellt, dass statt Beton (der als Ortbeton gegossen wird), es sich um Betonsteine (die vermauert wurden), handelt.
Hier eine nachträgliche Abdichtung herzustellen ist fast ausgeschlossen. Es helfen die schönsten Versprechungen und Urkunden auch nicht darüber hinweg, dass es insbesondere an der Statik des Gebäudes liegt, dass keine nachträglichen Abdichtungen hergestellt werden können.
Es gilt nämlich die Gesetzmäßigkeit, dass der Wasserdruck nur aufgenommen werden kann, wenn eine dementsprechende Verankerung oder der Wasserdruck mit einem „Gegengewicht“ ausgeglichen wird. Dies bedeutet auch, dass z. B. wenn davon auszugehen ist, dass außen ein Meter Wassersäule über dem Kellerfußboden ansteht bei einer nachträglichen Abdichtung mindestens 50 cm Beton aufgefüllt werden müsste. Da dieser doppelt so schwer ist, reicht die Hälfte der Wasserhöhe. In den meisten der Fälle ist dies jedoch technisch nicht machbar.
Eine ganz andere, aber auch wichtige Betrachtung ist, dass wenn Wasser in ein Gebäude eindringt nie genau kontrolliert werden kann, woher dieses Wasser kommt. Außerdem, wenn diese eine Stelle abgedichtet wird, könnte es durch das ansteigen des Wassers an einer anderen Stelle, die bisher nicht betroffen war, wieder austreten. Dies dadurch, weil durch die bisherige Fehlstelle eine Entlastung vorgenommen wurde. Es baut sich also ein erneuter Druck auf und Wasser kann an anderer Stelle eindringen.
Genauso problematisch bleibt bei Undichtigkeiten in Beton, dass es sich dabei um sogenannte Kiesnester handeln könnte, wobei ebenfalls davon auszugehen ist, dass wenn eine Stelle dicht ist, dann an einer anderen Stelle das Wasser eindringen kann.
Die Grundwasserstände unterliegen erheblichen Schwankungen.
Nach einer Verpressung wird so manchen Bauherrn oft suggeriert, die bis dahin erfolgte Abdichtung war schon ein Erfolg. Dabei handelte es sich nur um das zurückweichen des Wasserstandes.
Zu berücksichtigen ist außerdem noch, dass oft nach dem das Grundwasser sich wieder absenkt, die eigentliche Fehlerquelle nicht mehr zu ermitteln ist. Oft kann man diese falsche Einschätzung jedoch erst nach einem erneuten ansteigen des Grundwassers feststellen, was jedoch auch Jahre dauern kann. Die dadurch notwendigen Nacharbeiten sind somit kein erneuter Mangel. Es ist denkbar, dass mehrmals eine Verpressung durchgeführt werden muss.
Der Keller kann von innen abgedichtet werden
Nun solle nicht der Einruck erweckt werden, eine nachträgliche Abdichtung von der Innenseite ist in jedem Falle auszuschließen. Es gibt durchaus Fälle bei denen eine Abdichtung sinnvoll ist, jedoch bedarf es hier sehr guter Fachkenntnisse und auch ein gewissermaßen ehrliches Verhalten. Insbesondere auch die Information an den Hausbesitzer, was machbar und was nicht machbar ist.
So ist es durchaus denkbar, wenn z.B. während der Bauzeit zwischen der Schalung bei dem Erstellen des Betoniervorganges entweder ein Stück Holz oder auch ein Metall oder sonstiger Gegenstand in diese Schalung fällt, so dass diese keine ausreichende Betonüberdeckung aufweist, zu einer Undichtigkeit führen kann. Eine solche Fehlerstelle ist, wenn sie erst gefunden ist, ohne Problem abzudichten.
Ganz anders sieht es aus, wenn z.B. zwischen der Bodenplatte und der aufgehenden Wand kein Fugenband verwendet wurde. Es kann dann schon bei den geringsten Setzungen oder auch den thermischen Bewegungen zu einer Undichtigkeit wegen geringfügigen Bewegungen kommen.
Hier ist oft eine Abdichtung möglich. Jedoch schon ungleich problematischer und dies setzt ebenfalls sehr viel Fachwissen voraus.
Selbstverständlich spielen auch die Materialauswahl und die qualifizierte Ausführung durch die Handwerker eine wichtige Rolle.
Der deutsche Holz- und Bautenschutzverband DHBV, ein Zusammenschluss von qualifizierten Fachbetrieben, hat für solche Arbeiten ein Merkblatt bzw. ein Empfehlungsblatt für die Bearbeitung solcher Probleme herausgegeben. So dass sich auch der nicht so fachkundige, an Hand der Beschreibung orientieren kann welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Auch einige Materialhersteller haben ihre Verarbeitungsrichtlinien mit solch qualifizierten Merkblättern ausgerüstet.
Jedoch bleibt die Problematik wie oben beschrieben und deshalb sollte genau und sorgfältig geprüft werden, welche der Maßnahmen zum Erfolg führen ! …..können.
Normenwerke; Merkblätter; Verarbeitungshinweise. Siehe auch: http://www.wta.de/